Montag, 25. März 2013

Vom Märzenkalb

Jetzt ist es schon soweit: Auf derstandard.at wurde ein "Frostfrustforum" eingerichtet, wo sich die User den Frust über das kalte Wetter im März von der Seele schreiben sollen. Freilich, es ist kalt in diesen Tagen. Allerorts hört man die Leute höhnisch fragen: "Und dann heißt es Klimaerwärmung, bahaha!" Dann ziehen sie bibbernd von dannen, während sie nicht einmal bemerken, dass sie schon ihre Frühlingsgarderobe ausführen.

Es ist kalt, und darf man den Meteorologen glauben, war es um diese Zeit noch nie so kalt. "Seit Beginn der Aufzeichnungen", lautet der gewohnte Zusatz. Das hört man in letzter Zeit öfter. Wärmster Jänner ever, kältester März überhaupt, die allerverregnetsten Weihnachten seit Menschengedenken - das Wetter ergötzt sich an Superlativen und liefert uns damit Gesprächsstoff und vor allem Lamentiermaterial ohne Ende.

März, das ist einer der "Monate mit r", in denen man damit rechnen muss, eine Schicht mehr anzuziehen. Das Märzenkalb schläft nicht! "Pass auf, dass di as Mäaznkeiwi nit beißt!", heißt ein gut gemeinter Rat in Bayern. Damit ist gemeint, dass man sich ob der teils verlockend warmen Temperaturen nicht dazu hinreißen lassen soll, sich nachlässig anzuziehen. Denn überall weht der bekannte "saukalte Wind", und wehe, die Sonne versteckt sich kurz mal hinter einer Wolke, denn: "im Schatten ist es saukalt!". Aber das war ja im März immer schon so.

Ruhig Blut also! Der Frust über den Frost ist übertrieben, und wenn ich mich richtig erinnere, war es letztes Jahr zu Ostern auch saukalt. Und da war Ostern später. Die paar kalten Tage werden wir auch noch aushalten. Vielleicht sind wir nur verwöhnt von den letzten Wochen. Man hörte von Temperaturen von 18 oder gar 20 Grad (wärmster Märzbeginn ever?). Und jetzt fühlen wir uns vom Wetter ungerecht behandelt? Das Märzenkalb soll euch beißen!

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